Bereits in der ersten deutschen Elektor Ausgabe von 1970 wurde zu den Projekten und Schaltplänen auch ein Layout abgedruckt. Die Herstellung von Platinen zuhause war möglich und der Ätzprozess wird auch heute noch in der gleichen Weise durchgeführt. Häufig wurden Schaltungen, insbesondere Prototypen, aber auch auf Loch- oder Streifenrasterplatinen aufgebaut. Ein Extrembeispiel ist der prototypische Aufbau der Dolby SR Rauschunterdrückung.
Gedruckte Schaltungen können heute in bester Qualität für nur ein paar Euro in geringen Stückzahlen bestellt werden: z.B. www.jlcpcb.com. Trotzdem reizte es mich einmal ein größeres Projekt auf Streifenrasterplatinen zu realisieren – den DIYAB – Honey Badger von diyaudio.com. Die Endstufe liefert bis zu 250W an 4Ohm.
Wie bei gedruckten Schaltungen muss zunächst ein Layout erstellt werden. Dieses beschreibt die Position und Größe der Bauteile, die zu unterbrechenden Leiterbahnen und einzusetzenden Brücken. Hier ist allergrößte Sorgfalt geboten da per Hand sichergestellt werden muss, dass alle Verbindungen korrekt gezogen wurden. Selbstverständlich gelten die gleichen Design-Regeln wie bei gedruckten Schaltungen wie z.B. sternförmige Masseführung, Minimierung der Loop-Area, usw. Alle Leiterbahnen die viel Strom führen müssen zudem mit Kupferdraht verstärkt werden.
Wie schlägt sich aber das Streifenrasterlayout im Vergleich zum Original, welches hier erhältlich ist? Ich habe beide Versionen zu Vergleichszwecken mit identischen Bauteilen aufgebaut. Nachstehend eine Vergleichsmessung, wobei nur die rote Kurve (Streifenraster) und die schwarze Kurve (Original PCB) relevant sind.
Die Platinengröße fällt beim Streifenrasteraufbau mit nur 160cm² geringer aus als beim Original mit 192cm². Nachteilig sind allerdings die Verbindungsdrähte zu den Leistungstransistoren. Aufgrund der geringen höhe von nur 100mm der Streifenrasterplatine, konnten die Transistoren nicht direkt auf die Platine gelötet werden.
Eine Schwingneigung zeigte nur das Original in der Luxman Konfiguration, die schon aufgrund des erhöhten Klirrs auf keinen Fall zu empfehlen ist. Auch an kapazitiven Lasten läuft der Streifenrasteraufbau stabil.