Die Entwicklung und Herstellung von PCBs (Printed Circuit Board) ist so einfach und günstig wie nie zuvor. Sogar für die Herstellung von Lochrasterplatinen würde man weniger zahlen als wenn man sie im Fachhandel kauft.
Platinenherstellung
Man benötigt nur zwei Dinge: Eine Layouting Software und einen Platinenhersteller. Zu Letzterem kann ich jlcpcb.com empfehlen. Es ist meines Wissens nach der günstigste und die Qualität und Abwicklung ist hervorragend. Statt auf ein Angebot zu warten lädt man die Daten hoch und bekommt sofort einen Preis genannt. Die Mindestbestellmenge ist fünf, wobei die fünf Platinen oft zusammen unter 10€ kosten. Die Produktion dauert in der Regel zwei Tage. Für den Versand aus China kann man zwischen schnell und günstig wählen.
Natürlich kann man auch selbst Ätzen, aber der Vorteil der schnelleren Verfügbarkeit erkauft man sich durch eine in der Regel schlechtere Qualität sowie das Fehlen von Features wie Vias, mehrlagige Platinen und einem tollen Finish.
Platinenentwicklung
Für den privaten Gebrauch kommen viele professionelle Tools aufgrund hoher Kosten nicht in Frage. Es gibt aber gute Alternativen:
Ich selbst nutze EAGLE, welches man zu den professionellen Tools zählen kann. Bei der Free-Version ist man auf eine bestimmte Platinengröße und zwei Lagen beschränkt. Besonders interessant ist EAGLE für Schüler, Studenten oder Lehrkräfte, da diese Gruppen Zugriff auf die Education-Version haben, die im Umfang der Pro-Version entspricht.
Die kostenlose Software Fritzing nutze ich nur in der Berufsschule. Die Vorteile sind die schnelle Einarbeitung und die Möglichkeit es von einen USB-Stick ohne Installation zu starten. Fritzing ist allerdings nicht ganz fehlerfrei und die Unterstützung zum Finden von Fehlern und Inkonsistenzen ist nicht ganz ausgereift. Von daher eignet sich Fritzing nur für einfache und überschaubare Schaltungen, die von Hand kontrolliert werden können. Neben der Layouterstellung bietet Fritzing auch einen Steckbrett-Modus.
Lochraster mit PCB kombinieren
Es macht aber durchaus Sinn, Lochraster mit gedruckten Schaltungen zu kombinieren. So schafft man Flächen für Erweiterungen oder Korrekturen bei Prototypen. Ein Beispiel sieht man auf folgender Platine, die eine ADC/DAC Erweiterung für einen Raspberry Pi darstellt. Solche Lochraster-Bereiche lassen sich durch das Einfügen von entsprechend großen Vias (Durchkontaktierungen) oder durch selbst erstellte Bauteile, die nur aus Löchern bestehen, herstellen.